Friedo Lampe

Christian Moritz Friedrich (genannt Friedo) Lampe, geboren am 4. 12. 1899 in Bremen als zweiter Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie. Wächst in Bremen auf. Wegen einer Gehbehinderung (Knochentuberkulose in einem Fuß) vom Frontdienst befreit. Statt dessen 1918 „Heimatdienst“ in einer Küchenverwaltung. 1919 Reifezeugnis. Ab 1920 Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Heidelberg, München und Freiburg. Promoviert 1928 in Freiburg mit einer Dissertation über „Goeckingks Lieder zweier Liebenden“. Anschließend Redakteur bei „Schünemanns Monatsheften“ in Bremen. 1931 Bibliothekarausbildung in Stettin. 1932 Volksbibliothekar in Hamburg, Herausgeber der Anthologie „Lebendiges 18. Jahrhundert“. 1937 in Berlin als Lektor bei Rowohlt. Nach Eingliederung des Rowohlt Verlages in den nationalsozialistischen EHER-Konzern wird Lampe 1939 entlassen. Aufgrund seiner Gehbehinderung nicht zum Militärdienst einberufen. Arbeitet als freier Mitarbeiter für Eugen Classen und ab 1940 für Karl Heinz Henssel. Später auch Mitarbeit bei der „Deutschen Reihe“ im Diederichs Verlag. 1943 brennt seine Berliner Wohnung aus, seine wertvolle Privatbibliothek wird zerstört. Gerät als Homosexueller in eine Erpressungsgeschichte. Ende 1944 vom Auswärtigen Amt zu Lekoratsarbeiten zwangsverpflichtet, in den letzten Kriegstagen zum Volkssturm einberufen. Am 2. Mai 1945, dem Tag der Befreiung Berlins, wird Lampe von einem russischen Soldaten irrtümlicherweise für einen SS-Mann gehalten und am Rande des Berliner Vororts Klein-Machnow auf einem Waldweg erschossen.

*  ...